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Will die Meyer Werft bei STX einsteigen?

Die Papenburger Meyer Werft denkt über Kooperation mit anderen Werften in Europa nach.

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Update 09.05.2014

Anscheinend verhandelt die Meyer Werft aus Papenburg mit STX Finland wegen einer Übernahme. STX Finland ist Insolvenz gefährdet und hat nur noch zwei Aufträge für Kreuzfahrtschiffe, die „Mein Schiff 3“ und „Mein Schiff 4“. In Finnland wurden unter anderem die Royal Caribbean Schiffe der Voyager, Freedom und die beiden ersten OASIS Schiffe gebaut. Die Aufträge für die nächsten zwei OASIS Klasse Schiffe erhielt allerdings STX France. Daher stellt sich die Frage, wie Meyer die STX Werft in Turku, Finnland auslasten will. STX France ist zur Zeit mit Aufträgen von MSC Cruise und für beiden neuen OASIS Klasse Schiffe gut aufgestellt. Durch die räumliche Entfernung von STX Finland zur Meyer Werft ist ein Bau von Komponenten für Kreuzfahrtschiffe mit großen Wegen verbunden. Deshalb wäre STX France für die Meyer Werft wohl interessanter aber mit Sicherheit auch viel teurer als STX Finland.

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Was genau damit gemeint ist, ließ das Management am Montag allerdings offen. Es stellt sich die Frage, wie könnte so eine Kooperation aussehen und welche Werften würden in Frage kommen? Nachdem es in Europa außer der Meyer Werft in Papenburg, nur noch Fincantieri in Italien und STX mit Standorten in Finnland und Frankreich als namhafte Hersteller von Kreuzfahrtschiffen gibt, wird über eine Beteiligung bei STX spekuliert. Die STX Werften sind stark angeschlagen und haben kaum noch Aufträge für Neubauten. Zudem stehen sie nach der Pleite ihres Mutterkonzerns vor einer ungewissen Zukunft.

 

Würden sie von der Bildfläche verschwinden, wäre das erneut ein Schlag für den europäischen Schiffbau   – und die Konkurrenz aus Fernost könnte in die Lücke vorstoßen. Die zwei neuen Schiffe für AIDA werden bereits bei Mitsubishi gebaut.

STX France hat noch einen Auftrag für von Royal Caribbean für ein drittes Schiff der Oasis Klasse, STX Finland baut noch Mein Schiff 3 und Mein Schiff 4. Danach sieht es bei beiden Standorten finster aus.

Bei STX France in St. Nazaire wurden so namhafte Schiffe wie die Queen Mary 2 und alle MSC Neubauten gebaut. Nachdem aber Fincantieri in Italien den Zuschlag für die Verlängerung der vier alten Schiffe von MSC erhalten hat und eine Studie für eine neue MSC Klasse erstellt, werden die nächsten MSC Neubauten wohl auch von Fincantieri gebaut. Zudem ist der neue CEO von MSC, Gianni Onorato früher bei Costa gewesen. Anläßlich der Pressekonferenz für den Umbau der alten Schiffe betonte Onorato als ehemaliger Präsident von COSTA  in über 25 Jahren gute Beziehungen zu Fincantieri aufgebaut. Es wäre für ihn als Italiener eine Genugtuung mit dieser Werft wieder zusammenarbeiten zu können.

STX wäre der mögliche Übernahmekandidat für die Meyer Werft

Sollte die Meyer Werft an einer Kooperation mit STX Europe interessiert sein, wäre das Ganze wohl mehr eine Übernahme als eine normale Zusammenarbeit. Dann wird sich auch die Frage stellen, welche Standorte erhalten und welche geschlossen werden.

Die Meyer Werft betonte, Voraussetzung ist jedoch, dass eine solche Partnerschaft den Standort Papenburg stärkt und nicht schwächt. Kandidaten müssen zudem über besonderes Knowhow, Technologie und Erfahrung im Markt großer Kreuzfahrtschiffe, Fähren oder Offshore- und Forschungsschiffen verfügen.

 

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